Energieträger Flüssiggas
Was ist Flüssiggas
Flüssiges Gas – ist das nicht ein Widerspruch? – Flüssiggas besteht aus Propan (C3H8), Butan (C4H10) und deren Gemischen. Im Normalzustand ist Flüssiggas gasförmig. Doch bereits bei einem relativ geringen Druck von einem bis acht bar und Raumtemperatur wird es flüssig. Dann lässt es sich einfach lagern und transportieren, denn im flüssigen Zustand ist sein Volumen um das 260-fache geringer als im gasförmigen Zustand. Umgekehrt bedeutet das: Aus vier Liter Flüssiggas werden über 1.000 Liter brennbares Gas, das vielseitig etwa in einer Flüssiggasheizung oder als Autogas verwendet werden kann.
Wie entsteht Flüssiggas
Flüssiggas fällt bei der Förderung von Rohöl oder Erdgas als sogenanntes Begleitgas an. Früher wurde dieses Begleitgas oft einfach in die Atmosphäre abgelassen oder „abgefackelt“, also verbrannt. Heute verbieten weltweit immer mehr Regionen das Abfackeln, was sich zusätzlich positiv auf die steigende Verfügbarkeit von Flüssiggas auswirkt. Flüssiggas wird etwa in einer Heizung für die Wärmeversorgung und als Alternativkraftstoff (Autogas) genutzt und trägt zur Ressourcenschonung und zur Diversifikation der Energieerzeugung bei.
Wo entsteht Flüssiggas und wie wird es transportiert
Drei Viertel des Flüssiggas-Bedarfs in Deutschland stammen aus heimischer Erzeugung. Etwa ein Viertel, also rund eine Million Tonnen des gesamten Flüssiggas-Aufkommens in Deutschland, wird importiert, hauptsächlich von Flüssiggasanbietern aus Belgien, den Niederlanden und Norwegen. Weltweit stammen etwa 40 Prozent des Flüssiggases aus der Rohölverarbeitung in Raffinerien, 60 Prozent werden aus der Erdgasförderung gewonnen. Da in Deutschland nur wenig Erdgas gefördert wird, hat hierzulande erzeugtes Flüssiggas seinen Ursprung hauptsächlich in der Rohölverarbeitung. Von der Raffinerie gelangt der Energieträger mit Hilfe von Tankwagen, mit dem Zug oder Binnenschiff in die verschiedenen deutschlandweiten Verteillager. Von dort geht es entweder per Tankwagen oder in Form von abgefülltem Flaschengas direkt zu den Kunden.
Was passiert bei der Verbrennung von Flüssiggas
Bei der Verbrennung des Energieträgers reagieren die Hauptbestandteile des Flüssiggases – Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H2) – zu Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf (H2O). Da Flüssiggas einen geringeren Kohlenstoffanteil als Heizöl besitzt, setzt es rund 15 Prozent weniger CO2 frei. Zudem weist Flüssiggas einen hohen Heizwert auf. Außerdem gibt es deutlich weniger Luftschadstoffe an die Umwelt ab als andere Energieträger: Flüssiggas erzeugt bei der Verbrennung nur wenig Ruß und Asche, auch die Feinstaub- und Stickoxidemissionen sind niedrig. Moderne mit Flüssiggas betriebene Geräte, wie Heizungen oder Fahrzeuge, arbeiten besonders effizient und sparen Energie und damit Kosten. Lesen sie hier mehr zu den Vorteilen von Flüssiggas und den positiven Eigenschaften für die Umwelt.
Welche Einsatzbereiche gibt es für Flüssiggas
Flüssiggas ist völlig unabhängig von Gas-Leitungsnetzen und bietet dadurch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Vom Feuerzeug bis zur chemischen Industrie kommt der Energieträger Flüssiggas in vielen verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Die wichtigsten Anwendungsgebiete sind das Heizen mit Flüssiggas sowie die Nutzung als Alternativkraftstoff. Insgesamt nutzen in Deutschland etwa vier Millionen Menschen den Energieträger Flüssiggas. Erfahren Sie mehr zu den Einsatzbereichen, insbesondere auch in Gewerbe, Handwerk und Industrie.